Symbol der Versöhnung zwischen den Deutschen und Tschechen
Das Projekt wurde im Rahmen des Kleinprojktefonds in der Euregio Egrensis zwischen der Gemeinde Breitenbrunn und der Stadt Boží Dar umgesetzt.
Ziel des Projektes war der Neubau der St. Nepomuk Kapelle im Ortsteil Halbmeile (tschechisch Mílov), einer ehemaligen Siedlung, die sich früher über die beiden Seiten der sächsisch-tschechischen Staatsgrenze erstreckte.
Der ursprüngliche Ort "Halbmeil" entstand um 1546 und wurde wie überall im Erzgebirge von Bergleuten gegründet. 1582 tritt erstmalig in den Grubenakten der Name "der halben Meil" auf. Früher erstreckte sich der Ort über beide Seiten entlang der sächsisch-tschechischen Staatsgrenze.
Sächsische Halbemeile gehört zur Gemeinde Breitenbrunn und ist 4,5 Kilometer vom Ort entfernt. Die Entfernung von Breitenbrunn entspricht nach alter Längenmaßeinheit 1 Wegstunde = 8000 Dresdner Ellen und das ist genau die Hälfte einer alten sächsischen Meile. Heute stehen auf der sächsischen Seite noch 4 Wohngebäude.
Ca. 1830 wurde im Ort Halbmeil von Christoph Glaser eine kleine Kapelle der Römisch-Katholischen Kirche erbaut und dem heiligen Nepomuk geweiht. Die Kapelle wurde zum Gebet von deutschen und böhmischen Einwohnern dieses Gebietes wie auch von Wanderern auf der alten Joachimsthaler Straße zwischen Breitenbrunn und Boží Dar (ehem. Gottesgab) genutzt. Die historischen Ereignisse des 2. Weltkrieges unterbrachen das nachbarschaftliche Zusammenleben der deutschen und tschechischen Bewohner der Grenzregion. Auf der böhmischen Seite wurden nach 1945 die Bewohner der damals 9 Häuser vertrieben.
1953 erfolgte der Abriss der Wohngebäude und der St. Nepomuk Kapelle und für einige Jahre entstand ein Grenzstreifen mit Wachtürmen.
„Wiederaufbau der St. Nepomuk Kapelle in Halbmeil – Symbol der Versöhnung zwischen den Deutschen und Tschechen“
Sächsisch Halbemeile ist ein Ortsteil von Breitenbrunn.
Böhmisch Halbmeil (Mílov) war früher ein Ortsteil von Seifen, das heute Ryžovna heißt. Heute ist Mílov ein Ortsteil von der Stadt Boží Dar.
Beide Orte, Boží Dar und Breitenbrunn, haben gemeinsame Ortsgrenzen und liegen an der alten Joachimsthaler Straße.
Böhmisch Halbmeil (Mílov) war früher ein Ortsteil von Seifen, das heute Ryžovna heißt. Heute ist Mílov ein Ortsteil von der Stadt Boží Dar.
Beide Orte, Boží Dar und Breitenbrunn, haben gemeinsame Ortsgrenzen und liegen an der alten Joachimsthaler Straße.
Früher sind die Bewohner von Breitenbrunn und Umgebung meistens über Halbmeil in das böhmische Gottesgab (Boží Dar), Zwittermühl (Háje), Seifen (Ryžovna) und Försterhäuser (Myslivny) und umgekehrt von Gottesgab (Boží Dar) nach Breitenbrunn und umliegende Orte gelaufen.
Heute wird der Weg vom Radfahrer, Wanderer und Skifahrer genutzt. Entlang des Weges am ehemaligen Standort der Kapelle stand bisher nur eine Tafel die an die St. Nepomuk Kapelle erinnerte.
Heute wird der Weg vom Radfahrer, Wanderer und Skifahrer genutzt. Entlang des Weges am ehemaligen Standort der Kapelle stand bisher nur eine Tafel die an die St. Nepomuk Kapelle erinnerte.
Im Jahr 2013, dem 60. Jahrestag der Vernichtung der Kapelle, kam der Gedanke eine neue Kapelle auf den bestehenden Grundmauern der alten Kapelle zu errichten.
Als die Finanzierung im Rahmen des Kleinprojektefonds in der Euregio Egrensis zwischen der Gemeinde Breitenbrunn und der Stadt Boží Dar bewilligt wurde, konnte der Bau beginnen.
In einer Höhenlage von 934 m wurde am 27. September 2013 mit dem Bau begonnen und am 31.10.2013 ist die neue Kapelle fertiggestellt worden.
Diese neu entstandene Kapelle soll ein Wallfahrts- und Touristenziel mit einem historischen und geistlichen Ausmaß darstellen. Gleichzeitig soll es zu einem Symbol des wieder Zusammenwachsens beider Völker werden
Zur bauseitigen Fertigstellung trafen sich am Mittwoch, dem 26.02.2014, um 12:00 Uhr Bürgermeister Ralf Fischer, Bürgermeister von Boží Dar Jan Horník, Förster Karel Picura, Vertreter der Stadt Boží Dar und der Gemeinde Breitenbrunn, Mitarbeiter der Gästeinformation und Mitarbeiter der bauausführenden Firma.
Beide Bürgermeister richteten einige Worte an die versammelten Gäste, bedankten sich bei allen Beteiligten des Projektes.
Beide Bürgermeister richteten einige Worte an die versammelten Gäste, bedankten sich bei allen Beteiligten des Projektes.
Ein neuer Wanderweg mit Informationstafeln ist entstanden
Durch diese Maßnahme ist ein neuer thematischer Wanderweg aus Boží Dar und Breitenbrunn entstanden. In Breitenbrunn wurden drei Informationstafeln, die an die gemeinsame nicht immer einfache Geschichte erinnern, installiert. Eine Tafel wurde auf dem Rabenberg, eine auf dem Parkplatz am Abenteuerspielplatz und eine am Grenzübergang Halbmeil als Ausgangspunkt für die Wanderung zu der St. Nepomuk Kapelle aufgestellt. Von Boží Dar führt der Weg nach Halbmeil über Försterhäuser.
Durch den Wiederaufbau der St. Nepomuk Kapelle ist ein Wallfahrts-und Touristenziel mit einem historischen und geistlichen Ausmaß entstanden.
Er soll an die gemeinsame Vergangenheit erinnern, aber gleichzeitig ein Ort zum spontanen Treffen, für gemeinsame Gespräche oder Gebete werden, ein Ort auf dem wir verbunden eine Zukunft ohne Vorurteile schaffen können.
Er soll an die gemeinsame Vergangenheit erinnern, aber gleichzeitig ein Ort zum spontanen Treffen, für gemeinsame Gespräche oder Gebete werden, ein Ort auf dem wir verbunden eine Zukunft ohne Vorurteile schaffen können.